Wisper Trails

ENTDECKE DIE Premium WANDERWEGE IM WISPERTAUNUS

Via Monte Preso

Bericht vom 16.01.2022 Made by Madlen

"Was für ein spektakulärer Ausblick ist das denn bitte ?! Uiuiui…. hat schon bisschen was vom Zacken, nur das es hier direkt verdammt tief runter geht. Und dieser Baum ... Wahnsinn, einfach nur klasse !!" So oder so ähnlich hörte es sich an, als ich mit meiner Mitwanderin und Freundin Anja am Teufelsfelsen ankam. Dieser stellte sich als absolutes Highlight unserer Wanderung um den Rüdesheimer Stadtteil Presberg dar. 

Im Herbst zog es uns mal etwas weiter weg vom Hochtaunus in den Rheingau-Taunus. Auch hier kann man wunderbar wandern und ist auf sehr abgelegenen Pfaden meistens allein unterwegs. 

Perfekt, um so richtig vom Alltag abzuschalten. Ihr kennt das vielleicht ... die Vorfreude steigt. 

Die Wanderschuhe sind geschnürt, der Rucksack gepackt, auf der Fahrt läuft die Playlist mit Lieblingssongs, "Go Solo" von Zwette ertönt:

"I'm happy, nothing's going to stop me, I'm making my way home, I'm making my way".

 

Und dann geht's los.

Das Handy weist uns den Weg, wir schwätzen über Gott und die Welt, hier mal ein Foto, da mal ein Lacher und man läuft und läuft. Tom Rosenthal würde seiner Liebe überall hin folgen, alles was ihn antreibt ist es, bald wieder bei ihr zu sein. Diese Liebe muss aber nicht unbedingt eine Person sein, vielleicht ja ein Ort oder vielleicht auch die Liebe zu sich selbst ?! Egal was uns beschäftigt, was wir erlebt haben, was oder wen wir verloren haben ... man läuft, verdrückt mal ein Tränchen und läuft ... umgeben von wunderschönen Landschaften, einsamen Wäldern. Unterwegs auf schmalen Pfaden findet man Schritt für Schritt zu sich selbst und irgendwann den Weg nach Hause. Geborgenheit, Zuversicht, Sicherheit ... angekommen sein. Das kann zwar dauern, aber jeder Schritt im Taunus, auf dem Weg dahin ist es Wert.

 

Und wenn du angekommen bist, läufst du weiter, weil du es verstanden hast, wieviel dir die Natur zu geben im Stande ist. "I go solo, oh I go solo, I'm making my way home, I'm making my way."


Der Wisper Trail Via Monte Preso ist auf seinen etwa 12 km perfekt geeignet Ruhe zu finden, ein paar Stunden einfach nur die Natur zu genießen und dennoch ein richtig tolles Abenteuer zu erleben. Zurecht als Premiumweg ausgezeichnet, führt die Wanderung zunächst ins abgeschiedene Grolochtal. Stille, nichts als Wald, ein paar Felsformationen und eine grasende Schafherde. Die hat uns angeschaut, als wäre hier seit Monaten kein Mensch vorbei gekommen und hat sich überhaupt nicht von uns stören lassen. Scheinbar hat man in dieser Einsamkeit irgendwann die Ruhe weg :)


Nach einem knackigen Anstieg entlang echt schöner Pfade erreichten wir weitläufige Felder und Wiesen. Hier bot sich die Möglichkeit auf der Halbzeit-Bank Platz zu nehmen und eine Rast einzulegen.




Wir hatten typisches Herbstwetter erwischt und auf Grund des anhaltenden Regens sind wir ohne Pause weiter zur Rheingauer Alp. Vor uns eröffnete sich ein wunderschöner Panoramablick auf den Wispertaunus. Dieser heißt übrigens so, weil die Wisper sich hier durch die Wälder des Taunus schlingelt und schließlich bei Lorch in den Rhein mündet.

Der letzte Anstieg auf dieser Wanderung führte uns hinauf zum Kerzerkopf, wo wir nun endlich auch eine Schutzhütte vorgefunden haben, um eine Rast einzulegen und mit einem Sektchen auf eine wiedermal sehr schöne Tour anzustoßen. Da es mittlerweile auch echt kalt wurde, überlegten wir, ob wir bei diesem üblen Wetterchen noch den Umweg von 3 km zum Teufelsfelsen gehen sollten. Da ich es anfangs schon erwähnt habe und wir auch viel zu neugierig und noch dazu abenteuerlustig sind, weißt du ja, was diese kurze Überlegung für ein Ende nahm. Motiviert zogen wir also los. Vorbei an einer Pferdekoppel ging uns kurz nochmal das Herz auf, weil zwei dieser wunderschönen Wesen von weitem auf uns zugelaufen kamen. Im Nebel konnte man nicht erkennen, ob vielleicht zwei Prinzen darauf saßen. Okaaay, sie kamen alleine und ein bisschen Spaß muss sein :) Nach einer Fotosession und den nötigen Streicheleinheiten verabschiedeten wir uns von den Pferden, der Teufelsfelsen wartete schließlich auf uns.

Doch plötzlich standen wir vor einem verschlossen Tor: "Naaa toll" !! Anja kam dann auf die glorreiche Idee, dass sich Tore ja vielleicht auch öffnen lassen. Und so war es auch. Ich habe mich auf dem Rückweg schon über den Zaun klettern sehen, weil diese ja eventuell auch irgendwann zugeschlossen werden. Haha, dem war aber nicht so. Vor uns lagen umgestürzte Bäume und man musste aufpassen, wo man hintrat. Im Nebel war das schon etwas unheimlich, aber genau unser Ding.

Irgendwann fühlte es sich an, als würden wir zum Zacken laufen und dann steht man da auf einmal mit offenem Mund, schaut auf ein Wahnsinnspanorama und hört sich nur sagen: "Wow, wie geil ist das denn bitte ?!" Wir lieben es am Zacken zu sein, aber das hier ist nochmal eine ganz andere Nummer. Das musst du gesehen haben !!



Wir hätten uns hier stundenlang aufhalten können, doch dämmerte es langsam und wir hatten noch ca. 5 km vor uns. Auf dem letzten Teilstück betritt man zum Teil Koppeln, muss sich aber nicht scheuen die abgesperrten Türen auch zu nutzen. Ich muss auch erwähnen, dass dieser Rundweg wirklich hervorragend beschildert ist und wir unsere Handys nur auf dem Weg zum Teufelsfelsen brauchten. Die ein oder andere Überraschung hält diese Wanderung noch parat. Alles möchte ich allerdings nicht verraten ;)

 

Wir waren am Ende klitschnass, aber unglaublich glücklich trotz des schlechten Wetters, den Umweg mitgenommen zu haben. Details zur Tour findest du übrigens HIER. (unbezahlte Werbung)

Absolute Wanderempfehlung !!


Rhein-Wisper-Glück

Bericht vom 22.05.2022 Made by Madlen

Es heißt ja, dass man selbst "seines Glückes Schmied" sei und diese Tour hat mir einmal mehr bewiesen, dass man sich Glück manchmal hart erarbeiten muss. Ich sollte aber vorweg nehmen, dass du dich auf eine sehr schöne und abwechslungsreiche Wanderung mit tollen Panoramablicken freuen kannst, die knackige Anstiege beinhaltet, aber es auch zulässt, in den Wäldern des Wispertaunus die Seele baumeln zu lassen. Der Blick auf den Rhein geht schließlich ganz tief ins Herz.

Wir parkten in Lorch am Parkplatz Wispergrill. Wegen Windbruch war der eigentliche Aufstieg zum ersten Highlight der Strecke gesperrt und wir mussten einen kleinen Umweg in Kauf nehmen. Wir kamen am Ende auf knapp 12 km, anstatt der angekündigten 9 km. Auf der Internetseite der Wisper Trails wurden wir aber detailliert darauf hingewiesen und mittlerweile kann man den Informationen entnehmen, dass der Startpunkt an den Bahnhof in Lorchhausen verlegt werden soll. Dieser Wisper Trail erfreut sich nämlich einer absoluten Beliebtheit, was für die Bevölkerung und Winzer allerdings ein Problem wegen der Parksituation darstellt. Die Umleitung war aber gut sichtbar gekennzeichnet.

(unbezahlte Werbung)

Los ging es auf der Suche nach dem Glück.

Puhhh, dieser Umweg bis zum Startpunkt hatte es in sich. Es ging direkt bergauf und ich hörte von meiner Mitwanderin mehrmals die Worte: "Zieh, zieeeh !!" Ich hab gezogen, zwar im Schneckentempo, aber irgendwann kam ich schnaufend und pitschnass an der ersten Parkbank an. Während Anja schon die Aussicht genoss, versuchte ich erstmal ruhig durchzuatmen. Dann ging es auf schmalen Pfaden und einigen Treppenstufen weiter Richtung Trail. Dieser für mich heftige Anstieg belohnte uns aber mit einem tollen Ausblick, nämlich vom Pavillon Rhein-Wisper-Glück. Mir wurde somit schon auf den ersten Kilometern klar, dass es sich oft lohnt einfach durchzuziehen.

Es folgte ein weiterer toller Fotostop mit Wahnsinnsblick auf den Rhein und super schönen Wegen entlang von Wiesen und alten Bäumen. Ich fühlte mich irgendwie wie im Urlaub im Süden Europas. 

Echt toll !!


Auf dem nächsten Teilabschnitt schlenderten wir durch den Peterswald und konnten der Sonne mal kurz entfliehen. Die ballerte nämlich ordentlich, also vergesst nicht genügend Sonnencreme und Wasser einzupacken. Unterwegs gibt es genügend Verweilmöglichkeiten. Man hat hier sogar den Luxus, sich den perfekten Platz für ein Picknick auszusuchen. Und wie es der Zufall manchmal will, fanden wir den auch. Die Wegzehrung war schnell ausgepackt und dann hieß es nur noch kauen und den Blick auf Lorchhausen und den Rhein genießen ;)



Der Weg führte uns wieder ein Stück hinauf, das sollte aber der letzte Anstieg gewesen sein. Auf dem Hochplatteaus des Engweger Kopf angekommen eröffnete sich ein Rundumblick und es ging wieder bergab zum nächsten Highlight der Strecke, der Panorama Bank mit Blick auf Kaub und die Burg Pfalzgrafenstein. Entlang der Weinreben und den alten Weinbergmauern ging es weiter zum Alfred-Lehnhardt-Blick. Laut Beschilderung wurde dieser Ausblick dem von 1957 bis 1990 ansässigen Förster von Lorchhausen gewidmet. Hier bietet sich die Möglichkeit ein bisschen rumzuklettern oder einen längeren Fotostop einzulegen.

Auf den letzten Kilometern wird einem aufgezeigt wo man sich nach dieser bisher abwechslungsreichen Tour befindet, nämlich im wunderschönen Rheingau. Der Blick vom Rosenpavillon, der schönsten Weinsicht sowie der Blick auf die Clemenskapelle sind letztlich die i-Tüpfelchen des Wisper Trails Rhein-Wisper-Glück.

Mein Fazit: Machen - gib dem Glück eine Chance !! Auf diesem Trail wird dir bewusst, dass alles ist wie es ist und die richtigen Ausblicke auch zur rechten Zeit kommen. Du musst nur Geduld haben und manchmal ein paar Schweißtropfen vergießen ;) 

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